Empfehlung by Prof. Dr. Ruth Anna Weber

Lesebeitrag: Zwischen Übergabeprotokoll und Bürokratie – wie viel Dokumentation braucht die Pflege wirklich?
Quelle: Befragung der Pflegekammer Rheinland-Pfalz vom 25.07.–02.08.2024, an der 528 Pflegefachpersonen teilnahmen – darunter ein hoher Anteil an erfahrenen Pflegekräften und Leitungspersonen.
Im Fokus steht die zunehmende Belastung durch Dokumentationspflichten, die als zeitaufwendig, teilweise redundant und wenig patientennah beschrieben wird.
Unsere Studierenden greifen diese Problemlagen in ihren Bachelorarbeiten auf – u. a. zu Themen wie:
Digitalisierung der Pflegedokumentation
Pflegevisite als Kontrollinstrument
Dokumentation im Risikomanagement forensischer Psychiatrie
Einarbeitung internationaler Pflegefachpersonen
Qualitätssteigerung durch gezielte Fortbildung
1:1-Dokumentation in der psychiatrischen Betreuung
Der Beitrag zeigt exemplarisch, wie wissenschaftliche Reflexion und berufliche Praxis miteinander verknüpft werden können – und wie die akademische Pflegebildung zur Lösung aktueller Herausforderungen beiträgt.
Den vollständigen Lesebeitrag finden Sie hier:
Lesebeitrag: Zwischen Übergabeprotokoll und Bürokratie – wie viel Doku braucht die Pflege wirklich?
Pflegedokumentation im Fokus – zwischen Anspruch, Alltag und AkademisierungPflege ist Beziehung, Verantwortung und Professionalität – aber der Pflegealltag wird zunehmend durch Dokumentationspflichten bestimmt.Wie erleben Pflegekräfte diese Realität – und wie setzen sich unsere Studierenden wissenschaftlich damit auseinander?
Einblicke aus der Befragung der Pflegekammer Rheinland-Pfalz (25.07.–02.08.2024)- 528 Teilnehmende, davon 67 % Pflegefachpersonen, über 10 % davon akademisierte PDLs und Leitungskräfte- Mehrheitlich 41–60 Jahre alt – also erfahrene Pflegekräfte- Hohes Belastungsempfinden durch Dokumentation, vor allem:
• Zeitaufwand und fehlende Entlastung
• Doppeldokumentationen in digitalen Systemen
• Unklare Zuständigkeiten und Kontrollinstanzen
Viele wünschen sich: mehr Zeit für direkte Pflege, bessere digitale Lösungen, klare Schulung und Einarbeitung
Und was sagt die Wissenschaft? – Bachelor- und Masterarbeiten aus der Steinbeis Hochschule: aus der Praxis für die PraxisUnsere Studierenden greifen genau diese Problemlagen auf – und forschen dort, wo Pflege gestaltet wird:
- Pflegedokumentation in Zeiten der Digitalisierung – wie digitale Tools helfen oder hemmen- Pflegevisite als Kontrollinstrument der Dokumentation – zwischen Vertrauen, Kontrolle und Qualität- Risikomanagement und Dokumentation in der forensischen Psychiatrie – Pflegedokumente als Schutz und Risiko- Optimierung der Pflegedokumentation aus Sicht des Pflege- und Erziehungsdienstes – Stimmen aus dem multiprofessionellen Alltag- Pflegedokumentation als Teil der Einarbeitung internationaler Pflegefachpersonen – Qualität durch gezielte Anleitung- Qualitätssteigerung durch strukturierte Fortbildung – gezielte Schulung wirkt dokumentationsentlastend- Psychiatrische 1:1-Betreuung und Pflegedokumentation – wie gute Dokumentation zum Qualitätsanker wird
Lehre trifft Praxis In unseren Lehrveranstaltungen verbinden wir aktuelle Daten, wie jene der Pflegekammer, mit empirischer Forschung aus den Bachelorarbeiten. So entsteht ein doppelter Erkenntnisgewinn: Pflegekräfte werden gehört – und angehende Akademiker*innen entwickeln konkrete Lösungsansätze.
Kritische Perspektive – Dokumentation: Belastung oder Chance?Pflegedokumentation wird im Alltag häufig als Belastung erlebt: zu viel Zeit am Bildschirm, zu wenig am Patientenbett. Digitale Systeme sind oft nicht benutzerfreundlich, Doppeldokumentationen sind an der Tagesordnung. Diese Realität teilen viele Pflegefachpersonen – und auch unsere Studierenden.In der akademischen Lehre greifen wir diese Themen gezielt auf. Diese wissenschaftliche Auseinandersetzung zeigt: Akademisierte Pflege kann Routinen hinterfragen, Prozesse verschlanken und Dokumentation wieder sinnvoll in den Pflegeprozess integrieren.Pflege braucht Zeit – für gute Dokumentation. Aber vor allem für den Menschen.